Die Schweizer Banken angesichts der geopolitischen Bedrohung: Zwischen Sanktionen und neuen Strategien

Durch Capital Insight

Die Schweizer Banken bewegen sich in einem geopolitischen Umfeld, das von Unsicherheit und zunehmenden internationalen Spannungen geprägt ist. Eine gemeinsame Studie der Swiss Bankers Association (SBA) und der Firma zeb beleuchtet die zahlreichen Herausforderungen, mit denen sie konfrontiert sind. Der Krieg in der Ukraine, die Spannungen zwischen China und den USA sowie die Deglobalisierung definieren die globalen wirtschaftlichen Gleichgewichte neu und zwingen die Schweizer Finanzinstitute, ihre Strategien zu überdenken. Capital Insight hat den Bericht entschlüsselt.

Der Bericht nennt 34 Hauptrisikofaktoren, darunter die Spannungen zwischen den Großmächten, der zunehmende Protektionismus und die Veränderungen, die mit einer neuen multipolaren Weltordnung verbunden sind. Diese Entwicklungen zwingen die Banken, ihren Ansatz zu überdenken und die Auswirkungen auf ihr Geschäft zu antizipieren.

Der Bericht konzentriert sich insbesondere auf den Umgang mit internationalen Sanktionen, die für die Wettbewerbsfähigkeit der Schweizer Banken von entscheidender Bedeutung sind. Die historische Neutralität der Schweiz wird auf die Probe gestellt, und der Bericht fordert eine klare und proaktive Haltung zu Sanktionen, insbesondere zu solchen, die im Rahmen internationaler Konflikte verhängt werden. Die Schweizer Banken müssen nun eine aktive Rolle bei der Festlegung der Sanktionspolitik spielen, um ihre Zukunft zu sichern.

Nicht alle Banksegmente sind diesen geopolitischen Risiken in gleichem Maße ausgesetzt. Das internationale Corporate Banking ist einer der anfälligsten Sektoren. Im Gegensatz dazu könnte die nationale Vermögensverwaltung vom Status der Schweiz als sicherer Hafen profitieren, während der Retail-Banking-Sektor relativ geschützt zu sein scheint. Die Vermögensverwaltung könnte hingegen stärker beeinträchtigt werden.

Trotz dieser Risiken zeigt der Bericht einen gewissen Optimismus hinsichtlich der Fähigkeit des Schweizer Bankensystems, sich anzupassen. Mit seiner historischen Widerstandsfähigkeit könnte der Sektor diese Herausforderungen bewältigen, aber nur, wenn er proaktive Maßnahmen zur Bewältigung dieser Risiken ergreift. Technologische Innovation scheint ein wichtiger Hebel zu sein, um die Wettbewerbsfähigkeit des Sektors aufrechtzuerhalten.

Der Bericht unterstreicht die Bedeutung von Investitionen in neue Technologien wiekünstliche Intelligenz und die Digitalisierung von Dienstleistungen für die Schweizer Banken. Diese Innovationen sind nicht nur ein Mittel, um die Effizienz der Institute zu optimieren, sondern auch ein Schlüsselfaktor, um ihre Position auf der globalen Bühne in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Umfeld zu stärken.

Um in einer sich verändernden Welt wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen die Schweizer Banken dem Bericht zufolge ihre Geschäftsmodelle an die neuen geopolitischen Risiken anpassen. Ein proaktiverer Ansatz, insbesondere in Bezug auf Sanktionen, und die Nutzung technologischer Innovationen zur Sicherung ihrer Zukunft sind daher unerlässlich. Können sie agil genug sein?

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